Tunnel­brand­versuche

Nachweis für Tunnel über Ansprechverhalten automatischer Branderkennungssysteme und weiterer Sicherheitseinrichtungen im Brandfall
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Brandversuche in Straßentunneln dienen u. a. zum Nachweis des Ansprechverhaltens der automatischen Branderkennungssysteme im Tunnel (lineare Brandmelder) und weiterer Sicherheitseinrichtungen (z. B. Sichttrübungsmesssystem) im Brandfall. Des Weiteren können Untersuchungen der Brandfall- und Lüftungsprogramme durchgeführt und diese ergebnisgerecht optimiert sowie die Wirksamkeit von Löschanlagen in Straßentunneln überprüft werden. 

 

Das automatische Branderkennungssystem muss gemäß der RABT (Richtlinie für die Ausstattung und den Betrieb von Straßentunneln, Ausgabe 2006, Abschnitt 6.3.2), der EABT 80/100 (Empfehlungen für die Ausstattung und den Betrieb von Straßentunneln mit einer Planungsgeschwindigkeit von 80 km/h oder 100 km/h, Ausgabe 2019, Abschnitt 5.5.3) bzw. der österreichischen Projektierungsrichtlinie RVS 09.02.31 einen Brand mit einer Wärmefreisetzungsrate von 5 MW innerhalb von maximal 60 Sekunden und einer Strecke von 50 m bei einer Strömungsgeschwindigkeit von 6 m/s detektieren. Gemäß der EABT 80/100 ist in Gegenverkehrstunneln abweichend eine Strömungsgeschwindigkeit von 4 m/s gefordert. Die österreichische Richtlinie unterscheidet sich geringfügig, ist aber grundsätzlich ähnlich. 

Die Erzeugung der geforderten Wärmefreisetzungsrate von 5 MW realisieren wir über den Abbrand von 20 Litern Benzin auf einer Fläche von 4 m². Der Versuchsaufbau besteht aus 4 Metallwannen (je 1 m² Brandfläche) zum Abbrand des Kraftstoffes, Schutzmaßnahmen zum Schutz der Fahrbahn vor Flammen- und Strahlungseinwirkungen sowie der technischen Installationen im Tunnel.

 

Alternativ bieten wir die Durchführung der Brandversuche mit Hilfe eines gasbefeuerten PKW-Brandsimulators an. Dieser verfügt über regelbare Brennerkreisläufe mit einer Gesamtleistung von 5 MW. Auch bei dieser Methode erfolgen Schutzmaßnahmen zum Schutz der Fahrbahn vor Flammen- und Strahlungseinwirkungen sowie der technischen Installationen im Tunnel. Da bei der Verbrennung des Brennstoffes nur geringe Rußmengen entstehen, wird die Verrauchung des Tunnels mit Hochleistungsnebelmaschinen simuliert. Der Kunstnebel wird in die aufsteigenden Heißgase eingeblasen und ermöglicht so eine realistische Verrauchungssituation für die Überprüfung der Tunnellüftung.

 

Die erforderliche Längsströmung von bis zu 6 m/s wird mit den bauseits vorhandenen Strahlventilatoren erzeugt. Sollten keine Strahlventilatoren im Tunnel vorhanden sein oder deren Leistung nicht ausreichen ist die Bereitstellung von mobilen Großventilatoren durch BCL ebenso möglich.

 

Während der Versuche erfolgen kontinuierlich Temperaturmessungen. Gleichfalls werden versuchsbegleitend Strömungsmessungen vor der Brandstelle in unterschiedlichen Höhen über der Fahrbahn durchgeführt. Die Witterungsbedingungen am Versuchstag werden dokumentiert. Die Versuche werden für Sie mit Videokameras sowie einer Wärmebildkamera aufgezeichnet und ein Ergebnisbericht inklusive einer Videodokumentation erstellt.

 

Ferner unterstützen wir Übungen von Feuerwehren und des Katastrophenschutzes. Dazu wird unser auch für die Brandversuche genutzte, gasbefeuerter PKW-Brandsimulator im Tunnel platziert. Dieser kann von der Feuerwehr unter realistischen Bedingungen gelöscht werden. Für die Verrauchung des Tunnels werden Hochleistungsnebelmaschinen eingesetzt.

 

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Referenzen zur Leistung Tunnel­brand­versuche

BCL Leipzig

Referenz

Elbtunnel Hamburg - A7

Auftraggeber: Actemium Cegelec GmbH

BCL Leipzig

Referenz

Jagdbergtunnel BAB A4

Auftraggeber: One Seven of Germany GmbH

BCL Leipzig

Referenz

Tunnel Pörzberg

Auftraggeber: Siemens AG, Building Technologies East